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Tristan, Flora:

Union ouvrière. Contenant un chant: la Marseillaise de l´atelier, mise en musique par A. Thys [Arbeiterunion. Mit einem Lied: die Marseillaise, in Musik umgesetzt in der Werkstatt von A. Thys].

Chez tous les libraires, Paris u. Lyon., 1844.
XLIII, 136 S., Kl.8°, Orig.-Broschur.

BER59317

Dritte Auflage. - Die 1803 geborene Flora Tristan (eigentlich: Flora Célestine Thérèse Henriette Tristan Moscoso) war eine - auch zeitgenössisch - bekannte Schriftstellerin, (Früh-)Sozialistin und Frauenrechtlerin. Tristan wurde am 7. April 1803 in Paris als Tochter einer Französin und eines peruanischen Adeligen geboren. Sie wuchs in einem als schlossartig beschriebenen Anwesen auf. Tristan beschäftigte sich u.a. publizistisch mit den ´Schattenseiten´ des ökonomischen Aufstiegs und des rasanten Industrialisierungsschubs in England. In ihrem Werk ´Im Dickicht von London oder die Aristokratie und die Proletarier Englands´ (1840) reflektiert sie ihre Erfahrungen im englischen Ballungszentrum und anderen Industriestädten der Insel. Sie problematisiert die (Arbeits-)Situation in den Fabrikanlagen, in den Ghettos sozial Ausgestoßener, in den Zwangsanstalten für Delinquenten und den Stätten der Prostitution. - In ihrem hier vorliegenden 1843 erschienenen Hauptwerk, Union Ouvrière (Arbeiterunion), schliesst sie an ihre vormaligen Ausführungen an. Sie propagiert emphatisch den Zusammenschluss aller Arbeiterinnen und Arbeiter und appelliert, gemeinsam für die eigenen Rechte als Unterprivilegierte in den Kampf zu treten. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf das Recht auf Ausbildung - auch und ganz besonders jenes der Frauen. Tristan bereiste von Ende 1843 bis tief in das Jahr 1844 hinein ruhelos Frankreich, um in einer Vielzahl von Vorträgen ihre Thesen publikumswirksam in Szene zu setzen. In diesen äußert sie ihre Überzeugung, dass sich die arbeitende Bevölkerung organisieren muss, damit sich deren materielle Lebenswirklichkeit (grundlegend) verbessern kann. - Aufgrund ihrer publizistischen Einwürfe und umfangreichen Reiseaktivität war sie einem permanenten Repressions- und Überwachungsdruck ausgesetzt. Die kontinuierlichen Strapazen, die mit ihrem schriftstellerischen und politischen Engagement verbunden waren, führten zu einer wesentlichen Verschlechterung ihres Gesundheitszustands. Eine Typhus-Erkrankung forderte ihren Tribut. Tristan verstarb während der Vortragsreise im Alter von 41 Jahren am 14. November 1844 in Bordeaux. - Der Band enthält neben den Vorworten der ersten und zweiten Auflage die Auseinandersetzungen Tristans über die Unzulänglichkeiten der Hilfsangebote für die subalternen Klassen sowie die Wege und Mittel einer stabilen Etablierung als Arbeiterklasse. Des Weiteren legt sie ein organisatorisches Muster einer Arbeiterunion vor, die als Instrument dienen soll, sich gegenüber der Bourgeoisie behaupten zu können. Der Tristan-Band schließt mit der ´La Marseillaise de l´union ouvriere´ und einem Projekt-Entwurf für eine wöchentliche Publikation unter dem Titel ´Arbeiterunion´ ab. - Exemplar ungeschnitten, Umschlag mit zwei Eckausrissen, stellenweise stark gebräunt, am Falz knickspurig. - Äußerst rare Schrift!

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