Zeleny, Walter (1900 - ?).
Acht eigenhändig geschriebene Briefe mit eigenh. Unterschrift und fünf eigenh. adressierte gelaufene Kuverts an Albert Soergel.
Wien., 1926 - 1929.
22 S., Zw. 17 cm x 15,2 cm u. 21 cm x 16 cm.
KNE27408
Die Briefe, die Walter Zeleny an Albert Soergel schrieb, sind immer wieder von Dankbarkeit aber auch von einer Lebenskrise Zelenys geprägt. Der heute relativ unbekannte Schriftsteller und Bibliothekar schreibt immer wieder von den Schwierigkeiten seines Daseins. So bemitleidet er sich in einem Brief vom 20. April 1927 selbst. Er schreibt, dass er sich seit seinem 23. Lebensjahr nicht weiterentwickelt habe und nennt vier Dinge, die die ´Seele eines Künstler zerstören: Die Ehe, ein verhaßter Notberuf, zwecklose, andauernde körperliche Schmerzen und eine sinnlose, sinnliche Leidenschaft, gegen alle vier habe ich zu kämpfen´. Soergel war von den ihm zugeschickten Gedichten Zelenys wahrscheinlich nicht besonders angetan. Zeleny schreibt in dem Brief, dass er traurig über die Antwort Soergels ist. In einem weiteren Brief vom 5. Dezember 1927 beschreibt Zeleny seine hohe Produktivität. Zwischen 1919 und 1923 verfasste er 500 und zwischen 1924 und 1928 200 Gedichte. Doch der vollkommene Vers ist ihm bis dato nicht gelungen, wie er in einem Brief vom 30. Dezember 1928 betont. Im letzten Brief aus dem Konvolut bittet Zeleny Soergel noch einmal darum, die mitgesendeten Gedichte zu lesen und eventuell für seine Anthologie zu benutzen. In dem Buch ´Kristall der Zeit´ ist schließlich das Gedicht ´In wessen Brust´ von Walter Zeleny abgedruckt worden. - Briefe horizontal und vertikal gefaltet. - Kuverts mit Gebrauchspuren und z.T. entfernten Briefmarken.
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